MATHIAS VON FLURL (1756 STRAUBING - 1823 Bad Kissingen)
Geologe und Mineraloge
Mathias Flurl wurde am 5. Februar 1756 in Straubing als Sohn des Webers Matthäus Flurl und seiner Frau Anna Maria geboren. 1777 ging Flurl als Lehrer nach München, zehn Jahre später wurde er
zum kurfürstlichen Berg- und Münzrat ernannt. Er unternahm immer wieder Studienreisen, zum Beispiel in den
sächsischen Bergbauort Freiberg.
1792 veröffentlichte er sein wissenschaftliches Hauptwerk "Beschreibung der Gebirge von Baiern und der oberen Pfalz" mit der ersten geologischen Karte Bayerns und
begründete damit die Mineralogie und Geologie in Bayern. Flurl sanierte die Nymphenburger Porzellanmanufaktur, reformierte die oberbayerische Salzgewinnung. Den Höhepunkt seiner beruflichen
Karriere erreichte Flurl, der zahlreiche Ehrungen, u.a. die Aufnahme in die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die Erhebung in den Adelsstand, erfuhr, im Jahr 1820: Er wurde zum Vorstand der
königlichen General-Bergwerks-Salinen- und Münzadministration berufen. Am 27. Juli 1823 verstarb Flurl während der Inspektion einer Saline in Bad Kissingen.
1828 wurde eine Seitengasse vom Ludwigsplatz zur Rosengasse von Salzgasse in "Flurlgasse" umbenannt. Am Geburtshaus, einem typischen Handwerkerhaus aus dem 17. Jh. mit neubarocker Fassadendekoration,
in der Rosengasse (Nr. 24), ließ der Straubinger Stadtmagistrat 1840 eine Gedenktafel anbringen. Seit 1997 trägt die Kaufmännische Berufsschule, Stadtgraben 54, den Namen
"Mathias-von-Flurl-Berufsschule".
Quellen:
Dorit-Maria Krenn / Gerhard Lehrberger
"Glück auf dann liebes Baiern". Mathias von Flurl und sein Lebenswerk
Hefte zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Bd. 34
Haus der Bayerischen Geschichte, ISBN
Dorit-Maria Krenn / Alfons Huber
Straubing in Niederbayern. Der Stadtführer
Straubing 2011
Verlag Attenkofer, ISBN 978-3-942742-05-4
Literatur:
Lebensskizze des Mathias von Flurl, verfasst von dessen Schwager Oberfinanzrat Wotschitka, mit einem Nachwort von Cajetan von Weiller (Abschrift als pdf-Datei / Original gescannt a.d. Bayer. Staatsbibliothek bei Google Books)
Wichtige Beiträge zur Biographie Flurls finden sich in folgenden Werken:
- Allgemeine Deutsche Biographie (ADB)
- Neue Deutsche Biographie (NDB)
- Dorit-Maria Krenn: Straubinger!
Straubing 2007
Verlag Attenkofer, ISBN 978-3-936511-39-0
Der folgende Artikel von Dr. Dorit-Maria Krenn und Dr. Gerhard Lehrberger im Straubinger Tagblatt / Bogener Zeitung vom 01. November 2016 berichtet über Flurls Tod und seine letzte Ruhestätte in Bad Kissingen.
In besserer Auflösung kann er hier heruntergeladen werden.