Besuch bei Kick Getränke in Ittling

Text Georg Schießl, Fotos Siegbert Kopp

 

Der Familienbetrieb Kick wurde 1929 als Kramerladen in Ittling gegründet. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich daraus ein heimatverbundener Getränkehersteller und -lieferant. Im Jahre 1991 haben Großvater und Vater des heutigen Firmeninhabers Andreas Kick nach Mineralwasser gebohrt und wurden fündig. Das aus dem Johannesbrunnen aus 60 m Tiefe artesisch, d. h. durch Überdruck von selbst, ohne Pumpe, zutage tretende Grundwasser erhielt 2005 die amtliche Anerkennung als natürliches Mineralwasser, ein Prädikat, das es seit 1984 in Deutschland gibt.

 

Das Ehepaar Kick erläuterte den Exkursionsteilnehmern anschaulich den Weg der leer getrunkenen Flaschen bis hin zur Wiederbefüllung mit frischem Mineralwasser aus dem Johannesbrunnen. Aus den Getränkekästen werden die leeren Flaschen vollautomatisch entnommen und über ein Transportband aufgereiht, das in den Kastenwascher und die Reinigungsmaschine für die Glasflaschen führt, die mit heißer Lauge gespült werden. Im Anschluss werden die Flaschen mit im Naturzustand belassenem Mineralwasser, das, so Herr Kick, über einen Sandfilter läuft, neu befüllt, von den im Brunnenwasser gelösten Gasen entgast und über Injektionsdüsen mit Naturkohlensäure versetzt. Für die Herstellung der vielerlei geschmackvollen Fruchtgetränke werden Sirups zugemischt. Nach der vollautomatischen Beklebung der Flaschen mit Etiketten überprüfen an mehreren Stellen Inspektoren, zwei technische und ein menschlicher, den Zustand der Flaschen auf Füllstand, mögliche Bruchstellen und den Sitz des Schraubverschlusses.

 

Die Besuchergruppe durfte dann einen Blick in das Brunnenhaus werfen, wo Dipl.-Geologe Georg Schießl das artesische Auslaufen des Mineralwassers am Brunnenkopf erläuterte. Nach einer gemütlichen Brotzeit, die Familie Kick im Garten vorbereitet hatte, erklärte Herr Schießl die geologischen und hydrogeologischen Besonderheiten des Mineralwasservorkommens. Anhand einer Grafik konnte man die Gesteinsabfolge von der Erdoberfläche bis zum Oberjura (Malm), aus dem das Straubinger Thermalwasser kommt, studieren. Die Bohrproben aus dem Bohrloch des Johannesbrunnens hat Frau Kick, in Einmachgläsern aufbewahrt und der Tiefe nach beschriftet, auf einem Tisch aufgereiht. So konnte man sich die Gesteine anschauen, in denen sich das Mineralwasser extrem langsam in Richtung Donau bewegt. Insgesamt 20 m mächtig sind die Mineralwasser führenden Sande und Kiese, die den Grundwasserleiter bilden. Überdeckt wird er mit einer Schicht aus 25 m mächtigen, gering wasserdurchlässigen Tonen und Schluffen. Sie schützen das Mineralwasser auf natürliche Weise vor Verunreinigungen von der Erdoberfläche.

 

Andreas Kick und seine Familie bewirtschaften das Wasservorkommen schonend und nachhaltig. Das Mineralwasser ist, wie in der EU-Richtlinie und in der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung verankert, einzigartig und konstant in seiner Zusammensetzung und ursprünglich rein. Im Johannesbrunnen findet man keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, keine Kohlenwasserstoffe und andere Schadstoffe, die vom Menschen produziert werden. Isotopenuntersuchungen haben die aufgezählten Eigenschaften bestätigt: Das auf Kernwaffenversuche Anfang der Sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts zurückgehende Tritium, ein Isotop des Wasserstoffs, liegt unter der Nachweisgrenze. Das Mineralwasser aus dem Johannesbrunnen ist damit tritiumfrei. Dies ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass es sich um ein qualitativ hochwertiges, gegenüber Umwelteinflüssen gut geschütztes Vorkommen handelt. Anhand der gelösten Kohlenstoff-Isotope konnte belegt werden, dass das Wasser ein Alter von mehr als 20.000 Jahren aufweist. Dies wird bestätigt durch die Isotopengehalte von Sauerstoff-18 und Deuterium, die auf eine Neubildung unter den kühleren Klimabedingungen der letzten Kaltzeit hinweisen.

 

Auf die Frage, warum in Glasflaschen abgefüllt wird, hat Andreas Kick eine eindeutige Antwort parat: „Für ein hochwertiges, naturreines Produkt soll es die beste Verpackung sein. Glas ist als Mehrwegartikel umweltfreundlich, es ist geschmacks- und geruchsneutral und hygienisch einwandfrei.“

 

Druckversion | Sitemap
© Gerhard Lehrberger und Theo Haslbeck (bis Jan. 2024) / Roswitha Schanzer (ab Feb. 2024)