Exkursion  zu den Wollsackformationen und Schalensteinen im Falkensteiner Vorwald

Mit Dr. Ulrich Hauner am Sonntag 29. September

Einführung: Die Verwitterung des Ganits zum Wollsack

Der Falkensteiner Vorwald zieht sich von Regensburg bis Straubing und besteht aus grobkristallinen Granit. 100te Millionen Jahre Verwitterung haben von einem einst mächtigen Gebirge, eine Fläche von 550 Metern (±) Höhe hinterlassen. Besonders harter Granit überragt die Oberfläche. Durch Lösungsprozesse und Wechselfrost setzt die Verwitterung an.  Sie dringt in Klüfte und Spalten ein und zerkleinert den Fels zu mehr oder minder großen Blöcken. An den Blöcken greift die Verwitterung  auf einer Fläche von einer Seite, an Ecken von zwei Seiten und Kanten von drei Seiten an. Darum hinterlässt der Vorgang am Ende runde bis kugelige Formen die man Wollsäcke nennt.

1. Wackelsteinplatte auf dem Lauberberg/ Falkenstein

ca. 49.10621, 12.47237    582m

Eine natürliche Entstehung  der Schalensteine ist denkbar. Da man sie aber immer an exponierten, an erhöhten Stellen an Steilhängen findet,  schreibt man ihre Entstehung dem Menschen der Jungsteinzeit zu. Für was sie dienten ist natürlich nicht bekannt, aber sie lassen einen kultischen Hintergrund erahnen.

 

Auf dem Lauberberg bei Falkenstein finden sich ebenfalls Schalensteine. Ungewöhnlich ist, er weist entlang einer Längs- und einer Querspalte keine Verwitterungsspuren auf.  So geht man davon aus, daß Menschen ihm geteilt und auseinandergerückt haben. Einer der so entstandenen Steine hat man  im unteren Bereich derart bearbeitet, daß er über eine verbleibende Kante zum Wackeln gebracht werden kann.

2. „Wasserstein“ bei Treitersberg/ Süßenbach

ca. 49.10232, 12.34401        577m

3. „Riesensprung“ – ein naturheiliger Platz der Jungsteinzeit

ca. 49.16644, 12.17775        560m

Am Fuße dieser Gesteinsformation fand man ein jungsteinzeitliches Steinbeil. Auf den ersten Blick ist dies verwunderlich, weil man den Bayerischen Wald, zu dieser Zeit, für nicht besiedelt hielt. Auf den zweiten Blick verläuft aber in nur zwei Kilometer entfernten Regental, die Bernsteinstraße, die in dieser Zeit Arnhofen bei Abensberg mit dem Bömischen verband. Und es ist bekannt, daß man an Heiligtümern und Kultstätten gerne solche wertvollen Gegenstände hinterließ. Dieser Fund läßt vermuten daß die Schalensteine wirklich als Kultstätten dienten und daß  deren Nutzung wenigstens bis in die Jungsteinzeit und damit 5000 Jahre zurückgeht.

4. Kirnberg - ein prähistorischer Kultplatz mit astronomischer Bedeutung?

ca. 49.08477, 12.33095         493m

Die gewaltigen Formationen am Kirnberg werfen viele Fragen auf.  Die Ausrichtung einer Schale in Richtung Wintersonnenwende und davor eine, vermutlich von Menschenhand senkrecht gestellte Felsplatte, zum genauen "Zielen". Kann es so viele Zufälle geben oder ist es ist ein "Stonehenge der Oberpfalz"?

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© Gerhard Lehrberger und Theo Haslbeck